Mäßigkeit

Selbstbeherrschung –

… das ist kein Thema das Schlagzeilen macht, weder in der Presse noch in Schulen; ja nicht einmal in Kirchen spricht man davon.

Vielleicht am Arbeitsplatz? Wohl kaum! Also, über welches Thema würdest du dich vorbereiten, wenn du z. B. vom Bundeskanzler eingeladen wirst? Was würdest du für die wichtigste Botschaft halten, die du ihm übermitteln wolltest? Würdest du dir vornehmen, über Selbstbeherrschung und Mäßigkeit zu reden? Nein? Nun, wenn niemand darüber spricht, kann so ein Thema auch keine Schlagzeilen machen! Oder?

Zugegeben, es ist schon eine weile her, aber es war einmal ein Mann, ein großer Missionar und Apostel, in dieser Situation. Und er hat Schlagzeilen gemacht; die bis heute gelesen werden!!! Er wurde von der römischen Besatzungsmacht eingekerkert und dem mächtigen römischen Gouverneur Felix vorgestellt. Das war für den intelligenten Apostel, der übrigens Paulus hieß, die Gelegenheit, sich über seine falschen Beschuldigungen, Misshandlungen, Spott und Folter zu beklagen, da er in seiner Religionsfreiheit beschnitten worden war.

Doch keine Spur davon! In Paulus´ Kopf hingen ganz andere Gedanken – und das erregte die Neugier des  römischen Machthabers, und er wollte mehr von diesen Gedanken erfahren: über den Jesus, den er überall bezeugte. Also legte der Apostel Paulus unerschrocken los. Er fühlte, dass es wichtig war unter anderem auch von Mäßigkeit oder Enthaltsamkeit (je nach Übersetzung, Apostelg. 24, 25) zu reden. Seine Botschaft war so gewaltig, dass als das Felix hörte, fing er an zu zittern, und er schickte ihn fort; auf ein anders Mal.

Was war an der Botschaft so schneidend?

Hat sie den Felix in seinem Innersten getroffen? Wusste er bereits, was diesbezüglich in seinem Leben verkehrt lief; wollte er lieber in Ruhe gelassen sein, um so weiter machen zu können wie bisher ohne daran erinnert zu werden? Litt er vielleicht an unbewusster Wahrnehmungsverweigerung?

Definieren wir Selbstbeherrschung oder Mäßigkeit einmal so: „Sich dessen enthalten, was schädlich ist und weisen Gebrauch machen von dem was gut ist.“ Das Wörterbuch definiert es folgendermaßen:
„Maßvolle Gewohnheiten im Genuss von einem natürlichen Appetit oder Leidenschaft.“

Ich betrachte gerne, dass Gott die Herrschaft über unseren ganzen Lebensstil hat – sie ist die Grundlage der Kraft und dem Willen Gottes, nicht in unseren eigenen schwachen Kräften!

Die Begegnung des Felix mit Paulus wirft eine bedeutsame Frage auf. Sie lautet: „Wer hat eigentlich die Kontrolle über unsere Gewohnheiten?“

Übrigens, wie war das mit den Neujahrsvorsätzen?

Es wirkt wie ein Witz trotz aller Ernsthaftigkeit: Nahezu sämtliche guten Vorsätze der Selbstbeschränkung werden nach ein paar Tagen wieder aufgegeben. Der eine nimmt sich vor, im neuen Jahr nicht mehr zu Trinken, ein anderer versprach seiner Frau, künftig nicht mehr so lange im Büro zu bleiben um mehr Zeit für die Familie zu haben, und ein dritter gelobt, nicht mehr so viel Schokolade zu futtern.

Hier kannst du deinen letzten Vorsatz eintragen  ………………………………………………………………

Wie lange hat er gehalten?  ……..Tage.

Mark Twain hat es auf seine eigene Art ‚gelöst’. Er sagte: „Mit Rauchen aufzuhören ist das leichteste der Welt. Ich muss es ja wissen, ich habe es schon 1000 Mal gemacht.“ Die ganze Tragik dieses Dilemmas drückt folgender Satz aus: „Der Weg ins Verderben ist gepflastert mit lauter guten Vorsätzen“. Viele kommen zu dem niederschmetternden Schluss, alle Vorsätze der Disziplinierung (Mäßigkeit, Selbstbeherrschung) enden in Niederlage und Entmutigung. Der einzigeVorsatz der dauerhaft gehalten wird scheint der zu sein: sich keine Vorsätze mehr vorzunehmen. Aber gerade der rettet auch niemand vor dem Abwärtssog der schlechten Gewohnheiten! Gibt es denn kein Ausweg aus dieser verzweifelten Misere?

Hier die gute Botschaft: Es gibt einen!Gott sei Dank dafür. Du kannst dich nicht wie ein Münchhausen mit eigener Kraft aus dem Sumpf deiner schlechten Gewohnheiten retten. Du brauchst die Kraft deines Retters; Jesus!

Paulus lässt uns in Galater 5, 22, die Wahrheit wissen, dass Selbstbeherrschung, bzw. Enthaltsamkeit oder Mäßigkeit (je nach Übersetzung) nicht eine Frucht ist, die aus uns herauskommt, sondern sie ist Teil einer Frucht des Geistes Gottes, die  j e d e m  zusteht, der sich CHRISTUS übergibt.  Was heißt das? „Die Frucht aber des Geistes ist Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Gütigkeit, Glaube, Sanftmut, Selbstbeherrschung (Selbstkontrolle), wider solche ist das Gesetz nicht.“

Das ist die Antwort, warum alle guten Vorsätze fehlschlagen!

Wenn du keinen Kressesamen zum Säen hast, kannst du dich anstrengen, wie du willst, du wirst keine Kresse zum Wachsen bringen. Wie kann ein Mensch Gutes hervorbringen, wenn nichts Gutes in ihm ist? Unmöglich! (vgl. 1. Mose 8,21: „Alles, was aus ihrem Herzen kommt, ihr ganzes Denken und Planen, ist nun einmal böse von Jugend auf; Matth.15,19: „Denn aus dem Herzen kommen die bösen Gedanken“)

Du kannst dich nicht selbst kontrollieren. Willst du wirklich von deinen schlechten Gewohnheiten loskommen, dann musst du die Kontrolle über dich an Jesusabgeben. Nur Gott kann dir durch seinen Heiligen Geist wirkliche Mäßigkeit, bzw. Selbstbeherrschung schenken, weil es eine Frucht himmlischen Ursprungs ist! Das hat etwas damit zu tun, dass Selbstbeherrschung nicht etwas ist, was du tust, sondernd was du bist!

Du bist selbstbeherrscht – oder eben nicht! SEIN, und nicht TUN! Du fragst, wie kann ich die Kontrolle über mich an Jesus abtreten.

  1. Als erstesmusst du die nötige Veränderung als nötig erkennen.
  2. musst du die nötige Veränderung wirklich wollen.
  3. Und drittensmusst du ganz offen und ehrlich beten:

 „Jesus, übernimm du die Kontrolle über meine Gewohnheit der Unmäßigkeit, bitte nimm mir die Lust oder den Geschmack an der Unmäßigkeit…“

Sprüche 4,26GN sagt klipp und klar: „Überlege, was du tun willst, und dann tu es entschlossen!“

Nun gibt es aber doch Menschen, die mit eisernem Willen und fester Entschlossenheit aus eigener Kraft ihre Lebensgewohnheiten verändern. Sie beißen die Zähne zusammen, kneifen die Augen zu, ballen die Fäuste und streben ihr Ziel an: abzunehmen, sich nicht verführen zu lassen, nicht zu streiten usw.

Was macht den Unterschied?

Nun, du musst nicht mit 180 Pfund Körpergewicht verloren gehen. Du kannst durch Askese 40 Pfund abspecken und wirst doch verloren gehen, weil man sich mit Abspecken den Himmel nicht verdienen kann.

Das meint: Du hast zwar dein Gewicht reduziert, aber du hast nicht die Frucht des Geistes: „Der Geist Gottes dagegen lässt als Frucht eine Fülle von Gutem in deinem Leben wachsen, nämlich: Liebe, Freude und Frieden, Geduld, Freundlichkeit und Güte, Treue, Bescheidenheit und Selbstbeherrschung.“ Trotz deines gewichtigen und lobenswerten Erfolgs hast du keine Beziehung zu deinem Erretter!  Du hast nicht die vielerlei Beeren der Frucht des Geistes: Liebe, Freude, Frieden, Geduld usw.

Mäßigkeit steht also nicht allein im Leben eines Menschen zum Selbstzweck, sie ist Teil eines göttlich geplanten Prinzips und umfasst nicht nur dein Körpergewicht oder dein ständiges Recht haben wollen, sondern dein ganzes Verhalten.

Und nicht nur das, sie wird sogar Teil deines Charakters, Lebensstils, der durch das Wirken des Geistes Gottes in dir dem deines Herrn Jesus immer ähnlicher wird.

Das ist die Frucht, von der Paulus gesprochen hat. Felix hat das erkannt, er hat auch erkannt, dass er zwar so zu Jesus kommen konnte, wie er war, aber ihm war auch klar, dass er in Gottes Gegenwart nicht bleiben konnte, wie er war; und das hat ihn gezwungen, eine Entscheidung zu treffen; eine bequeme, aber leider auch verhängnisvolle.

Gott interessiert sich für dich! 

Wie sehr sich Gott für seine Geschöpfe interessiert, werden wir jetzt erforschen. Dass Gott sich tatsächlich um jeden Teilbereich unseres Daseins höchstpersönlich kümmert, kann jeder an sich selbst erleben; so wie es der Apostel Paulus am eigenen Leibe erfahren hat.

Im 9. Kapitel seines 1. Briefs an die Korinther  hat er sein Anliegen mit einem Sportereignis verglichen. Dort schrieb er, dass Sportler, die ernsthaft einen Sieg anstreben, alle möglichen und unmöglichen Strapazen und Entbehrungen auf sich nehmen, um den Pokal zu gewinnen und bezeugt gleichzeitig, dass er mit eben dieser Ernsthaftigkeit an den unvergänglichen Pokal herangegangen ist.

Im Vers 26 macht er dann aber auf einen wesentlichen Unterschied aufmerksam. Ob ein Sportler die begehrte Trophäe erkämpft ist trotz allem Training ungewiss. Doch für ihn war klar, dass er um den Siegeskranz für sein Lebens nicht bangen muss, denn diesen Sieg bekommt nicht nur der Beste;jeder, der will kann ihn bekommen, wenn es ihm ernstlich darum ist.Denn bei Gott zählt nicht das Produkt seiner ernsthaften Bemühungen (der Beste zu sein), sondern die Ernsthaftigkeit bzw. die selbstlose Liebezu Jesus selbst.

Vielleicht gehörst du zu denen, die sich abgemüht haben, mit alten Gewohnheiten zu brechen und nun hast du resigniert, weil die Gewohnheiten dich gebrochen haben. Du  bist es leid, dieses zum Verlieren verdammte Katz-und-Maus-Spiel weiter zuführen. – Wenn du jetzt ‚ja’ sagst, habe ich eine gute Nachricht für dich.

  • Du hast eingesehen, dass du dich nicht selbst beherrschen kannst, und die Einsicht ist wichtigfür den nächsten Schritt. Du musst nicht versagen, jetzt steht dein Sieg vor der Tür!
  • Schaue nicht auf die Niederlagen deiner Vergangenheit. Diese werden dir keine Kraft spenden; eher die letzte Kraft rauben. Richte dein Augenmerk auf die Siege, die vor dir bereitliegen,indem du die nicht existierende Selbstbeherrschung an Jesus abtrittst. Lasse ihn deine Gewohnheiten beherrschen. Mache dir den Satz zu deinem Lebensstilslogan:
  • „Alles was du tust, ob essen oder trinken, tue es zu Gottes Ehre“ (1.Kor.10,31).

Wahrhaftig, Gott interessiert sich für jeden Teilbereich deines Daseins, es sei essen oder trinken, oder Familie, oder Beruf oder… Und das schönste ist, er hat seine Siege für dich bereits parat. Du kannst es noch heute erfahren. Der Sieg zu deinem Anliegen das du nicht in die Kontrolle bekommen hast ist nicht weiter weg wie ein ernstes Gebet!