1.) VORWORT
‚Alpha’ und ‚Omega’ sind nicht nur der erste und letzte Buchstabe des griechischen Alphabets, sie haben auch eine typologische Bedeutung: ‚Alpha’ steht für den Typus und ‚Omega’ für den Antitypus.
Jesus selbst wandte Typologie an. Zum Beispiel: Da der König Ahab um 855 v.C. Israel mehr von Gott trennte, als alle Könige vor ihm, beauftragte Gott Elia als Typus, das gesamte Volk wieder in eine Beziehung zum Schöpfergott zu führen, wie sie Moses beschrieben hat, was Ahab missachtete. (1.Kön. 16,33).
Maleachi (um 500 v.C.) ermahnte das Volk, an Moses Schriften zu gedenken, der in einer lebendigen Beziehung zu dem Gott Israels lebte, und machte im Auftrag Gottes folgende prophetische Aussage:
„Siehe, ich will euch senden den Propheten Elia, ehe der große und schreckliche Tag des HERRN kommt. Der soll das Herz der Väter bekehren zu den Söhnen und das Herz der Söhne zu ihren Vätern, auf dass ich nicht komme und das Erdreich mit dem Bann schlage“.
Knapp 500 Jahre später erfüllte Johannes die Vorhersage. Nachdem er als Wegbereiter Jesus getauft hatte, und später gefangen genommen worden war, schickte er seine Nachfolger zu Jesus, ihn zu fragen, ob er wirklich der Messias ist. In seine Antwort integrierte Jesus, dass Johannes wahrhaftig der prophetische Elia ist, der gemäß der Vorhersage Maleachis alle,die sich taufen ließen in eine heilsame Beziehung zum Messias geführt hat. (Mt. 11,1-14),
Außer dem historischen Elia (Elia) und dem prophetischen Elia (Johannes d.T.) gibt es aber auch noch einen eschatologischen Elia; wer ist dieser? Gemäß der Typologie muss dieser die gleiche Grundlage und die gleiche Aufgabe haben.
Die Grundlage, dass die Christenheit insgesamt über die Jahrhunderte
unbewusst und ungewollt von Gott abgewichen ist; und die Aufgabe, dass der ‚Elia’ nicht eine neue Theologie erfindet, sondern dass er die Wichtigkeit einer lebendigen Beziehung zum Erlöser gemäß der Heiligen Schrift betont bzw. wieder herstellt (Offb. 14,6-7).
Nach der großen Enttäuschung, weil Jesus am 22. 10. 1844 nicht auf die Erde gekommenen ist, wie der amerikanische Baptistenprediger William Miller verkündigt hatte, setzte sich eine Gruppe der sog. Milleriten in Battle Creek, Michigan, USA, zusammen und studierten gemeinsam die Bibel unter dem Vorsatz, dass die Bibel die göttliche Autorität enthält und somit verbindlich für alle Glaubensfragen ist.
Auf dieser Basis kamen sie trotz der verschiedensten Religionszugehörigkeiten zu einheitlichen Beschlüssen. Die Teilnehmerzahl stieg beständig an, so dass sie sich genötigt sahen 1863 eine Organisation zu bilden, was nie ihre Absicht gewesen, aber eben unvermeidlich geworden war. So entstand die ‚Seventh-day Adventist Church’, die bis heute noch immer bekennt, dass die Bibel nicht nur Gottes Wort enthält, sondern Gottes Wort ist, und als alleinige Richtschnur des Glaubens verbindlich ist. Zur Zeit gehören der Adventist Church (STA-Freikirche) über 18 Millionen Mitglieder weltweit an.
2.) HAUPTWORT
Neben dieser positiven Gesamt-Entwicklung des eschatologischen Elia gibt es aber auch leider negative Details, die als ‚Alpha’ alarmierend auf das ‚Omega’ hinweisen. Die Adventistin Ellen Gould White (1827-1915), die sich ausschließlich an der Bibel orientierte und auch vom Heiligen Geist erfüllt wurde, repräsentierte den ‚Elia’ in der Alpha-Phase. Sie entnahm den Evangelien, dass Jesus mehr Zeit in die Heilung von Kranken investierte, als ihnen zu predigen. So empfahl sie, weltweit viele kleine Kliniken zu errichten. Eine (die erste?) Klinik entstand 1866 in Battle Creek. 1876 wurde Dr. John Harvey Kellogg Chefarzt dieses Sanatoriums. Er nannte das Sanatorium Sanitarium, um sein Ansehen zu erhöhen, denn er wandte unkonventionelle (natürliche) Heilmethoden mit großem Erfolg an. So konnte er es wunschgemäß immer mehr vergrößern. 1866 behandelte das Sanatorium 106 Patienten, über das Jahr 1906 hinweg wurden 7006 Personen behandelt! Dr. Kellogg war nicht nur ein überaus fähiger Arzt, er konstruierte auch Gymnastik- und Therapiegeräte, er war auch Buchautor, als Architekt plante und baute er eine riesige Klinik, er ist auch der Erfinder der Cornflakes und Erdnussbutter gemeinsam mit seinem Bruder, der einen Gesundkostladen betrieb.
Das klingt alles sehr positiv, und hätte auch positiv sein können, wenn er mit der Adventist Church vereint gehandelt hätte. Kellog wollte aber seine Klinik immer weiter ausbauen. Doch am 18. Februar 1902 brannte sein Sanatorium urplötzlich bis auf die Grundmauern ab. Auch dieses Ereignis bewegte ihn nicht, sich mit der Adventist Church zu vereinen: er plante umgehend ein neues Krankenhaus, das er anfangs als nicht so groß vorstellte, aber schließlich noch viel größer baute (s. Bild 2); so groß, dass es nicht mehr finanziert werden konnte. Um die Finanzierung zu ermöglichen, schrieb er 1903 das Buch: ‚The Living Temple’ mit 568 Seiten. Die Leitung der Adventist Church (GK) bekam das Buch bevor es gedruckt wurde zur Einsicht, musste aber die Druckerlaubnis verweigern, denn Kellogg veröffentlichte darin leider nicht nur biblische Lehraussagen; sondern fügte auch pantheistische Elemente so pfiffig mit ein, dass viele Leser sie nicht als solche erkennen würden. Dennoch beauftragte Kellogg die Druckerei das Buch zu drucken mit dem Hinweis, dass er es selbst bezahle. Als die Druckerei sein Konzept auf die Druckpresse aufgelegt hatte, brannte die Druckerei – ähnlich wie die Klinik unter der Regie Kelloggs – vollständig nieder. Die Feuerwehr sagte nach diesem zweiten Brand: „Bei euren Gebäuden wirkt unser Löschwasser wie Benzin“.
Dr. Kellogg ließ nun sein Buch in einer anderen Druckerei drucken. Um die Verkaufschancen seines Buches zu erhöhen, gründete er eine Schule. Doch leider – wie könnte es auch anders sein – baute sie auch auf dem Pantheismus auf; sodass E.G. White die Eltern davor warnen musste, ihre Kinder in die Schule zu geben, die dem Namen nach zwar adventistisch ist, aber nicht auf biblischer Basis arbeitet.
Da Dr. Kellogg sehr intelligent war und äußerst klug in die Wahrheit schwere Irrtümer fügte, folgten ihm viele, die das nicht so erkannten. Unbewusst stützten sie sein Streben nach Macht und Ansehen. Aber die Trennung zwischen ihm und der Church spreizte sich immer weiter auseinander, bis er sie schließlich verließ. Zur Überraschung vieler konnte er die Klinik mitnehmen, denn er hatte im Laufe der Entwicklungen die Eigentumsrechte immer mehr auf sich geladen.
Ellen G.White vermerkte bereits im Jahre 1904, dass diese lokale Kontroverse das ‚Alpha’ sei, das erste Ereignis innerhalb der Church, und dass das ‚Omega’, das Letzte, viel umfassender werden und große Bestürzung hervorrufen wird.
Kein Mensch kann die Zukunft voraussehen, niemand weiß, was sich in der Endphase der Endzeit, also kurz vor der Wiederkunft Jesu ereignen wird. Doch sagte Amos im Auftrag Gottes: „Gott der HERR tut nichts, er offenbare denn seinen Ratschluss den Propheten, seinen Knechten“ (Amos 3,7). Wie macht er das? Durch Typologie; siehe Elia! Wenn E.G.White sagt, dass die Kellogg-Affäre das Alpha ist, sollten wir die Augen offenhalten, wann, wo und wie etwas derartiges innerhalb der weltweiten Adventist Church in großem Umfang passiert und somit auf die baldige Wiederkunft Jesu hinweist. Gibt es in unserer Zeit gläubige Adventisten in Führungsposition, die mit hoher Intelligenz, und für viele Glieder kaum bemerkbar, nichtbiblische Glaubenslehren verbreiten, die die adventistische Verwaltungsstruktur missachten und diejenigen der Spaltung beschuldigen, die sich gewissensmäßig an die biblische Lehre gebunden fühlen und deshalb nicht mit ihnen mitziehen können, und die ferner, dem Alpha entsprechend, adventistische Institutionen von der Church abwenden? Sei wachsam! (Mt. 24,42; 25,13)
3. NACHWORT
Der historische Elia glaubte, dass er als Prophet der einzige im Volk gewesen sei, der dem Trend der königlichen Priesterschaft widersteht, um dem Schöpfergott treu bleiben zu können (1.Kön. 18,22). Jeder der Juden unter dem König Ahab musste sich nun entscheiden, ob er sich hinter die 450 Baalspropheten des Königs Ahab oder hinter den einen göttlichen Propheten Elia stellen soll. Das Feuer vom Himmel fiel trotz der heftigen und selbstverletzenden Opferaktionen der Baalspriester nicht auf ihren Altar, sondern auf den des Elia, nachdem er zu Gott gebetet hatte.
Der prophetische Elia, Johannes, zweifelte aufgrund seiner Inhaftierung, ob der von den Pharisäern offiziell abgelehnte Jesus wirklich der Messias ist (Mt. 11,2-3). Doch Jesus richtete seinen Blick nicht auf Menge der Mehrheit, die sich auf Abwegen befand, sondern auf die Wirksamkeit seiner Dienste unter den Juden.
Der eschatologische Elia im Omega kann demzufolge nur aus einer Institution bestehen, die sich nicht von der Mehrheit der Gläubigen leiten lässt, sondern vom Heiligen Geist und der unveränderlichen biblischen Erlöserbotschaft, um den Auftrag des ersten der drei Engel in Offenbarung 14,6.7 erfüllen zu können; und das zu einer Zeit, da auch leitende Adventisten fest davon überzeugt sind, den richtigen Glauben zu haben, und eifrig für Gott zu arbeiten glauben, und die auch adventistische Institutionen von der Freikirche abziehen und mit nichtadventistischen Institutionen verkoppeln. Jedoch Jesus selbst sagte in Mt. 7,21:
Nicht alle, die zu mir Herr, Herr sagen, werden in´s Himmelreich kommen, sondern die den Willen meines Vaters im Himmel tun.
Matthäus 7,21
Was ist Gottes Wille? Das, was in der Bibel steht! So nimm es kompromisslos an!
Bildquellenangabe:
Bild 1: http://www.willard.lib.mi.us/historical/bcphotos/bcsanitarium/s01_1314.htm
Bild 2: http://www.willard.lib.mi.us/historical/bcphotos/bcsanitarium/h44_4257.htm
Bild 3: http://www.willard.lib.mi.us/historical/bcphotos/bcsanitarium/s02_1382.htm
Einleitungsbild: Bernhard Mayr | pixelio.de