„Denn des Menschensohn ist nicht gekommen, dass er sich dienen lasse, sondern dass er diene und gebe sein Leben zu einer Erlösung für viele“. (Matthäus 20,28)
Nach den aus dem Matthäusevangelium zitierten Worten, kann man entnehmen, dass es nicht Jesu Absicht war, auf dieser Erde ein bequemes angenehmes Leben zu führen.
Es ging ihm ans Herz, als er sah,
wie unwissend und ziellos das Volk dahinexistierte; schließlich wusste er die Ursache und hatte auch die Lösung parat. Aber er sah auch, wie groß das Arbeitsfeld ist. Deshalb bat er seine Jünger: „Bittet den Herrn der Ernte, dass er Arbeiter in seine Ernte sende.“ Das war eine indirekte Aufforderung an sie, den Dienst, den er zu tun in diese Welt gekommen ist, aufzunehmen. Demzufolge kann man auch nicht wirklich Nachfolger Jesu sein, indem man sich einfach taufen lässt und es genießt, wie die anderen Gottesdienste gestalten und Missionsarbeit verrichten. Jesus nachfolgen heißt leben, wie er gelebt hat und tun, wie er getan hat.
Nun höre ich schon den Einwand: ‚Jesus heilte alle Krankheiten und alle Gebrechen’ heißt es in Mt.9, 35; er konnte das, denn er war ja der Sohn Gottes, aber wir sind nur Mensch.
Doch wenn der Einwand berechtigt wäre, würden wir Jesus unterstellen, dass er etwas Unmögliches von uns fordert, denn in Matthäus 10 finden wir das umfassende Schulungskonzept für Nachfolger Jesu. Das beginnt mit den Worten: „Und er rief seine zwölf Jünger zu sich und gab ihnen Vollmacht…“
Natürlich können wir aus uns heraus nicht Kranke heilen (Die medizinische Heilkunst der wissenschaftlichen Ärzte ist hier nicht angesprochen). Doch wenn Jesus einen Menschen beruft, der sich berufen lässt, dann rüstet er ihn auch mit der Vollmacht aus, die er dazu benötigt. Beruft ihn Gott in andere Fälle, benötigt er andere Vollmachten – Gott gibt sie ihm, nicht als Dauergabe, sondern für den jeweiligen Fall.
Hier kommt die Frage auf: „Was ist erforderlich, um eine Berufung anzunehmen?“ und: „Woran kann ich erkennen, dass ich berufen bin?“
Studiere zur ersten Frage als erstes das Leben Jesu. Er ging in alle Städte und predigte, und es jammerte ihn des Volkes halben, und er war bereit sein Leben zur Erlösung für viele zu geben. – Kann ich als von Jesus Erlöster mich damit identifizieren? Bin ich bereit zur Erlösung anderer Opfer zu bringen? Wenn Ja, dann ist es sinnvoll und notwendig, das Bildungskonzept aus Matthäus 10 anzuwenden. Dieses Bildungskonzept hat mehrere Stufen.
An erster Stelle stehen die Berufung und die Bevollmächtigung(Vs.1). Wer die Berufung verspürt, ist auch bereit die Bevollmächtigung zu empfangen; und ohne Vollmacht ist alles Bemühen vergeblich. Als nächstes folgt die Sendung (Vs.5). Sie beginnt unter den ‚Verlorenen des Hauses Israels’. Das erste Übungsfeld ist die eigene Gemeinde, die anderer Glaubensüberzeugungen kommt später. Der Sendungsauftrag umfasst…
a) die Verkündigung. Verkündigt, das Himmelreich ist nahe herbeigekommen (Vs.7)
b) macht Kranke gesund, weckt Tote auf, reinigt Aussätzige, treibt böse Geister aus.
Es ist ein Auftrag! Keiner kann sich einen Teilbereich aussuchen. Wer in der Vollmacht Gottes das Evangelium verkündigt, kann es nur, wenn er den ganzen Sendungsauftrag im Auge hat. Das Verkündigen in Gottes Vollmacht bewirkt …
a) folgerichtig Hoffnung. Hoffnung wirkt auf resignierte oder von bösen Geistern besessene Personen belebend, stärkt das Immunsystem, fördert Heilungsprozesse, schützt vor vorzeitigem Tod.
b) Nach Gottes Vorsehung auch hier und da Wunderheilung.
Ein wesentliches Kennzeichen, im Auftrag Gottes zu handeln ist, diese Arbeit nicht für Geld zu tun (Vs.8) und nicht auf den eigenen Vorteil bedacht zu sein (Vs.9).
Ein weiteres Kennzeichen ist, Gottes Weisungen alle zu befolgen bzw. unbedingt befolgen zu wollen, Wer nur Gesundheitsthemen verkündigt, erfüllt nicht den Auftrag Gottes, kann auch nicht damit rechnen, dass seine Zuhörer wirklich gesund werden. Und wer nur verkündigt: ‚Das Himmelreich ist nahe herbeigekommen’, ohne den seelischen und körperlichen Gesundheitszustand seines Zuhörers zu beachten, erfüllt auch nicht den Auftrag Gottes, denn er verleugnet die Vollmacht, die Gott ihm angeboten hat.
2. Mose 15,26 drückt sehr deutlich die Zusammenhänge zwischen Gehorsamsbereitschaft und Gesundheit aus: und sprach: „Wirst du der Stimme des HERRN, deines Gottes, gehorchen und tun, was recht ist vor ihm, und merken auf seine Gebote und halten alle seine Gesetze, so will ich dir keine der Krankheiten auferlegen, die ich den Ägyptern auferlegt habe; denn ich bin der HERR, dein Arzt.“